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Konzerte

Spineshocker Festival - Vortex Siegen 25.10.2008

Dass Metal viele und teilweise auch hammergeile Subgenres hat, sollte am heutigen Abend, dem 25.10.2008 im Vortex, Siegen, gezeigt werden. Man durfte sich auf 5 Bands und somit knapp 5 Stunden Spielzeit freuen. Von Pagan-Metal bis zu Metal/-Deathcore umfasste der heutige Abend alles, und man zog einige unterschiedliche Fansparten an.

In Siegen angekommen, ging es direkt heiß her. Nachdem wir leider den Opener Skin Harvest verpasst hatten, die aber laut Ohrenzeugen ne fette Nummer abgeliefert hatten, kamen wir pünktlich zum Start der Siegener Melodic Viking Death-Metaller „IuramentuM“.

Die 6 jungen Kerle, die sich dem Mix aus Melodic, Viking und Deathmetal verschrieben haben, gaben mit ihrer geballten Power von 2 Sängern, die sich die Gesangsparts teilten die Ehre. Die Stimmung der Besucher, die sich jetzt schon vor der Bühne waren, wurde durch die Band erheblich aufgeheizt, und cirka nach halber Spielzeit war der Saal ganz in den Bann der Band gezogen. Die Siegener verstanden es durch aufeinander abgestimmte Instrumentalparts ein nettes Feeling der Musik zu verursachen und ließen es auch sonst ordentlich krachen!

 

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Nach kurzzeitiger Umbaupause, ging es dann auch direkt weiter, da man noch viel vor hatte an diesem Abend. Nun standen die Metalcore-Aktionäre von „All It's Grace“ aus Mainz auf der Bühne. Die 5 jungen Wilden starteten direkt durch und gaben von der ersten Sekunde an alles. Am Anfang war vor der Bühne noch relativ wenig los, was sich aber im Verlauf der nächsten 20 Minuten deutlich ändern sollte. Nach mehrmaligen Aufrufen von Vocalist Tobi trauten sich hier und da ein paar vereinzelte Hardcorler ihre Violent Dancing-Show abzuliefern. Ganz zur Freude der Band, die mit dieser zusätzlichen Energie noch mehr powern konnte. Die beiden Gitarristen Olli und Chris waren perfekt aufeinander abgestimmt und spielten sich gegenseitig in die Euphorie.

All It's Grace, die mich Stilmäßig ziemlich an Narziss erinnern, veröffentlichten im letzten Jahr ihr erstes Album „The Swarm of Decay“ von welchem sie auch einige Stücke präsentierten! Insgesamt sehr starker Auftritt der 5, nur zeitmäßig waren die Mainzer etwas kurz dran und ich hoffe, dass ich mir das bald nochmal mehr als nur 20 Minuten antun kann.

Nun ging es mit riesen Schritten auf die beiden Headliner zu. Zuerst war hier Bloodsky aus dem Raum Herborn am Start, auf die ich mich persönlich besonders freute, da ich sie seit langem nicht mehr live gesehen hatte. Der Sound von Bloodsky, der sich aus mehreren Genres zusammensetzt sollte an diesem Abend auf majestätische Art und Weise an den Mann gebracht werden. Das merkte man sofort am Intro! Die Band präsentierte ihre persönliche Version des „Imperial March“ der den meisten aus Star Wars bekannt sein sollte. Dieses Intro wurde aber nicht einfach runtergespielt sondern durch verschiedene Lichteffekte verfeinert. Die 5 Hessen, die ein Zusammenschluss aus mehreren alten Bands (Mindcrime, Lay Down Rotten, SARX) sind, spielten sich an diesem Abend ganz in das Herzen der Fans. Da auf dem ersten Demo nur 3 Lieder vorhanden waren, konnte man sich an diesem Abend, auf viel, nein entschuldigung, sehr viel neues Material freuen. Dies war den Jungs um Solo-Gitarrist Daniel Benner natürlich bewusst und so bekam das Publikum neben den alten „Hits“ wie „Parasite“; „Shores of Hell“ und „Consumed by Hatred“ auch einige neue Stücke präsentiert. Aber man hatte sich ein zusätzliches kleines Schmackerl überlegt. Eine Coverversion des Songs „ „ von den Suicidial Tendencies. Spätestens bei diesem Lied war dann das Publikum nichtmehr zu halten und die erste sowie zweite Reihe ließ ihre langen, bzw. kurzen Haare kreisen. Nachdem leichte Probleme von Ton und Technik her beseitigt waren konnte man Drummer Fernando dabei beobachten wie er trotz rasender Drumparts noch immer Nerven zum singen hatte, starke Leistung! Insgesamt gefiel mir der Auftritt von Bloodsky am besten, da die Death-Metal Linie mal verlassen wurde und auch einige experimente gewagt wurden, von anspruchsvollen Gitarrensoli bis hin zu ungewohnten Rhytmen, die man sonst wahrscheinlich nirgendwo im Death-Metal finden kann. Also hier ein absoluter Anseh-und Anhörtipp, weiter so! 

Nun blieb, wer hätte es gedacht „Six Reasons to Kill“ übrig. Die Death-Thrash Combo, die eigens aus Koblenz angereist war, sollten an diesem Abend den Headliner repräsentieren. Die Jungs ließen keine Sekunde auf sich warten und starteten direkt von Anfang an durch. SRTK, die sich musikalisch in der Nähe von Heaven Shall Burn und Caliban anordnen können, sollten durch ihren musikalischen Druck an diesem Abend noch den ein oder anderen Körper durch den mittlerweile gut gefüllten Bühnenraum fliegen lassen. Sänger Thorsten imponierte den anwesenden Violent Dancern auf feinste Art und Weise, indem er selbst das ein oder andere Bein hob... Dies wohlgemerkt auf der Bühne.

Showtechnisch waren SRTK wohl der absolute Hammer des Abends. So wurde ein junger Kerl aus dem Publikum zeitweise als Sänger eingesetzt, damit Thorsten seine Tanz-Künste vollführen konnte. Mit ihrem neuesten Album „Another Horizon“ im Gepäck wussten die 5 Jungs auch, die Menge ordentlich zum kochen zu bringen. Liedtechnisch waren unter anderem „The Observer“ oder auch „Bleeding Stereo“ zu hören. Sehr gefallen haben mir die zwischenzeitlich cleane Passagen von Thorsten, die überzeugeund und passend in die Lieder eingebracht wurden.

Fazit:

Rundum war das Spineshocker Festival ein voller Erfolg. Die gute und vor allem abwechslungsreiche Bandauswahl bat für jeden Geschmack etwas. Preislich war es auch total in Ordnung. Knapp 8€ für 5 Bands, da kann man nicht meckern.

 

Joscha Wagner